Reisen und Fotos - Baltikum 3
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Fortsetzung von Teil 2
26.08.10 Donnerstag
Aufgrund des Wetters schlafen wir etwas länger und frühstücken in aller Ruhe und ausgiebig ( eigentlich wie immer ). Und siehe da, am späten Vormittag lässt sich die Sonne schon mal blicken. Um 12:30 Uhr brechen wir dann auf nach Palanga. Um 13:00 Uhr füttern wir eine Parkuhr. Aber Kleingeldmangel lässt nur eine Parkzeit von einer Stunde zu. Naja, wir gehen also erstmal in den großen Park ( Botanischer Garten ) aus dem 19.Jahrhundert.
Den Besuch können wir auf jeden Fall empfehlen. Weiter geht es an den Strand.
Die Seebrücke können wir in der Ferne sehen.
Dann essen wir erstmal lecker Eis und kommen so an Litas-Münzen.
unterwegs gabs noch diesen topgepflegten Wagen zu sehen
So können wir den Hunger des Parkautomaten stillen und haben weitere 90 Minuten Zeit. Jetzt geht es direkt zur Seebrücke. Was für eine Brandung ! Es sind die roten Flaggen gehisst. Baden verboten !
Hier gibt es auch eine richtige Promenaden ähnliche Meile mit Souveniershops, Karussells und Glücksspielgeräten wie auf einem Jahrmarkt. Es sind hier jede Menge Urlauber unterwegs. Dann gehts wieder zurück zum WoMo.
Nun fahren wir weiter nach Klaipeda zum Fähranleger.
Größere Kartenansicht
Die Überfahrt auf die "Kurische Nehrung ( Neringa )" kostet 112,90 Litas. Das sind ca. 32,-€. Das Ticket gilt zwar auch für die Rückfahrt, aber wenn man bedenkt, dass die Strecke nur ca. doppelt so lang wie der NOK breit ist, dann ist es doch schon recht teuer.
Klaipedas Hafen von der Nehrung aus gesehen
Auf der Halbinsel fahren wir zunächst rechts ab zum nördlichsten Punkt. Hier gibt es ein Delphinarium. Aber weder einen Platz zum Übernachten noch ein Restaurant. Auf einer Übersichtskarte sehen wir, dass es in Juodkrante Restaurants geben soll. Also machen wir uns auf den Weg.
Auf dem Weg dorthin ungefähr in Höhe des Abzweigers zum Fähranleger geht ein Weg rechts ab zu einem Parkplatz am Strand. Ca. 500m von der Durchgangsstraße entfernt. Ein toller Übernachtungsplatz, den wir nach dem Essen wieder ansteuern wollen.
Also gehts erstmal weiter. Dann die im Reiseführer schon angekündigte Mautstelle für den Naturpark. 70 Litas ( ca. 20€ ) kostet das Vergnügen, den Naturpark zu besuchen. Aber für den Erhalt der wunderschönen Natur auf der Nehrung sicher gut angelegtes Geld. Bevor man also das 1. Restaurant erreicht, ist man schon mal 50,- € los. Noch blöder ist, dass wir, wenn wir den Park nach dem Essen ( noch haben wir ja nichts, aber riesigen HUNGER ) verlassen und zu unserem geplanten Übernachtungsplatz fahren, wieder bezahlen müssten. Naja, wir werden schon etwas passendes innerhalb des NSGs finden. Wir fahren also nach Juodkrante.
Und tatsächlich finden wir ziemlich am Ende des Ortes auf der linken Seite einen kostenlosen Parkplatz mit Parkstreifen von der Größe für Busse und WoMos. Mit sehr schönem Blick direkt auf das Wasser. Eine Dixie-Station, in die das chemielose Kloo entsorgt werden kann, ist auch vorhanden. Nun aber los zum Essen. Wir haben mächtig Hunger. Restaurants gibt es viele. Fast alle bieten natürlich überwiegend Fischgerichte. Wir machen es uns gemütlich und studieren die Karte. Apropos Karte, wir fragen die sehr nette Bedienung, ob wir mit Karte bezahlen können. Leider verneint sie. Aber ein Geldautomat sei am anderen Ende des Ortes. Also wieder los ( zu Fuß ) und Geld holen. Die Suche gestaltet sich schwierig. Kein Geldautomat zu finden. Aber dann, mit Hilfe eines litauischen Urlaubers, der wiederum Einheimische fragt, werden wir fündig. Dann wieder zurück zum Restaurant "Zuvele". Wir werden schon erwartet.
2 x 0,5 L Bier, 1 x doppelt Espresso, 1 x Cappuccino, 1 x Vorspeise und 2 x Fisch Hauptgerichte kosten incl. Trinkgeld 25,- €.
Dann wieder zurück zum Wohnmobil. Wir waren wohl die Vorreiter. Jetzt stehen noch 2 italienische und ein weiteres deutsches WoMo auf dem Platz. Die Nacht ist totenstill.
km Stand 57163
gefahrene km 83
27.08.10 Freitag
Mit wolkenlosem Himmel und warm erwartet uns der Tag. Wir machen eine 2-stündige Tour zu Fuß.
Zuerst auf der Innenseite der Halbinsel am Wasser entlang und dann durch den Wald und die Dünenlandschaft auf die andere Seite an die Ostsee.
Von hier gehen wir einen ca. 1,5 km langen Wanderweg entlang auf den "Ragnu Kalnas" ( Hexenberg ). Am Rundweg stehen ca. 100 Holzskulpturen. Wir sehen Hexen, Teufel und andere Phantasiewesen. Dann zurück zum Mobil.
Jetzt wollen wir weiter zum Campingplatz in Nida. Unsere Wasservorrat würde wohl nicht für eine weitere Nacht bzw. für einen weiteren Morgen reichen. Auf dem Campingplatz gehen wir nachmittags noch eine Kleinigkeit essen und lassen den Tag ausklingen.
Es bezieht sich immer mehr und wird recht kühl. Um ca. 17:00 Uhr beginnt es zu regnen. Hoffentlich hat sich das bis morgen erledigt.
km Stand 57198
gefahrene km 35
28.08.10 Samstag
Nachdem es quasi die ganze Nacht teilweise sehr heftig geregnet hat, ist das Wetter jetzt wieder wie ausgewechselt.
Auch eine Art Urlaub zu machen. Der Bettenwagen als Anhänger hinter dem Reisebus. Zu unserem erstaunen waren hier keine Jugendlichen unterwegs, sondern ausschließlich Leute im Rentenalter.
Die Sonne setzt sich immer mehr durch und brennt schon wieder auf der Haut. Wir fahren mit den Rädern nach Nida zur Touristinfo, zum Bummel und Einkaufen. Wieder zurück am WoMo geht es gleich zu Fuß weiter zur Dünenbesteigung. Wir belassen es natürlich nicht bei einem kleinen Spaziergang, sondern machen uns auf zu einem ziemlich großen Rundweg.
Wir marschieren auf der Düne auf der Seite zum Binnengewässer entlang bis zum Zaun, der den weiteren Weg versperrt, da hier das besonders geschützte Naturschutzgebiet beginnt.
Ein kleines Stück weiter ist auch schon Rußland zu sehen und es wäre eh nicht weiter gegangen. So wechseln wir die Seite und landen auf der anderen Seite der Düne bei der Gedenkstätte der Segelflieger, die u.a. dem deutschen Segelflugpionier Ferdinand Schulz zu Ehren errichtet wurde.
Von dort geht es dann zurück zum Campingplatz. Puuh, der ganze Weg im weichen Dünensand, ganz schön anstrengend. Jetzt gibts erstmal Kaffee und Kuchen.
Um 19:00 Uhr setzen wir uns dann nochmal auf die Fahrräder und fahren zur russischen Grenze, um uns den Rest zu geben. Mal sehen wie es dort so aussieht und ob man hier auch wie in Narva ein Tagesvisum bekommt. Damit könnten wir dann den Weg nach Hause wesentlich kürzer gestalten und hätten mit Russland eine weiteres Land / Highlight auf unserer Tour.
An der Grenze stehen wir mit unseren Rädern zusammen mit mehreren PKWs am Schlagbaum. Die Grenzabfertigung ist aber mindestens 200 m entfernt. Da so einfach durchmarschieren, um zu fragen, trauen wir uns nicht. Tja, was nun.
Ich spreche einen ca. 20 jährigen Russen an, der mit seinem Vater in einem russischen SUV auf die Grenzabfertigung wartet. Ohne viel Hoffnung zu haben, frage ich ihn, ob er englisch sprechen würde. Selbstverständlich ! ist die Antwort. So unter dem Motto: "Was ist denn das für eine Frage". Wir schildern ihm unser Problem. Leider kann er uns zu dem Thema nichts sagen, geht aber zu seinem Vater, der daraufhin zu uns kommt. Der fragt uns nun, ob wir deutsch sprechen könnten. Als wir das bejahen, ist er erleichtert, denn er sagt uns, dass er kein englisch könne. Dafür spricht er ausgezeichnet deutsch.
Der nette Herr kennt sich sehr gut aus und kommt wohl viel rum in der Welt.
Er erklärt uns, dass man, um durch diesen Teil Russlands fahren zu können, vorher ein Visum beantragen muss. Ein Tagesvisum gäbe es hier nicht. Schade ! Nach einem kurzen Plausch verabschieden wir uns dann und machen uns wieder auf den Weg zum Camping.
So, jetzt noch was essen im Camping-Restaurant. Aber leider sind alle Platze im Innenbereich besetzt und draußen ist es uns zu kühl. Also bestellen wir etwas und nehmen es mit zum Mobil.
gefahrene km "0"
29.08.10 Sonntag
Aufbruchstimmung. Um 11:00 Uhr verlassen wir den Platz und fahren nach Nida. Wir finden einen Parkplatz an einer Kirche mit einem kleinen Friedhof. In dieser Kirche wird jeden Sonntag ein Gottesdienst in deutscher Sprache abgehalten und auch auf dem Friedhof ist die deutsche Geschichte allgegenwärtig.
Weiter gehts zu einer Seebrücke
und zu einem Bernsteinmuseum mit wirklich tollen, einzigartigen Fundstücken und bearbeiteten Bernsteinen. Anschließend wie in jedem Urlaub der obligatorische Einkauf regionaler Leckereien.
Dann gehts wieder mit dem Womo zu unserem Übernachtungsplatz in Juodkrante und bei Kaffee und Kuchen wird F1 geguckt. Nach dem Rennen fahren wir dann weiter zum Fähranleger.
Von Klaipeda aus gehts dann auf einer super ausgebauten Autobahn weiter Richtung Kaunas. Irgendwo biegen wir ab, um einen Übernachtungsplatz zu suchen. Über Schotterpisten gelangen wir nach Juodaicial. Hier finden wir ein schönes Plätzchen vor der Dorfkirche.
km Stand 57405
gefahrene km 207
30.08.10 Montag
Ein Hahn und kleffende Hunde wecken uns, aber nicht zu früh.
Beim Frühstück blickt die Sonne schon durch den Nebel. Über Kaunas und Marijampole geht es auf der "5" weiter bis Kalvarija. Hier kaufen wir nochmal ein und stecken die letzten Litauen-Karten in einen litauischen Briefkasten. Dann fahren wir weiter über die Grenze nach Polen. Auf der "8" über Suwalki (Suwalken) fahren wir Richtung Augustow. Die Straßen werden enger und schlechter. In Augustow fahren wir auf die "16" Richtung Elk ( Lyck). Wir sind in Masuren. Eine traumhafte Landschaft mit Seen über Seen zeigt sich uns. Durch Mikolajki (Nikolaiken) geht es durch das wunderschöne Masuren weiter nach Mragowo (Sensburg). Hier fahren wir zum "Stellplatz Seeblick". Ein wunderschöner, terassenförmig angelegter Stellplatz direkt an einem See.
Nach einem Spaziergang durch die Landschaft und durchs Dorf gibt es abends quasi beim Stellplatzbetreiber im Wohnzimmer "Bigos" ( ein polnisches, litauisches und weißrussisches Nationalgericht ).
km Stand 57740
gefahrene km 335
31.08.10 Dienstag
Wir lassen uns ein Frühstück servieren, das wir gestern abend beim Abendessen vorbestellt haben. Eigentlich wollten wir heute eine Radtour in die nähere Umgebung machen. Aber wir haben nicht wirklich Lust überhaupt irgendetwas zu unternehmen. Nachdem es nachts kurz geregnet hatte, scheint jetzt die Sonne und es ist Wetter zum Faulenzen in der Sonne. Und das machen wir heute dann auch den ganzen Tag.
Und Libellen haben wir gezähmt
gefahrene km "0"
01.09.10 Mittwoch
Nachdem uns vorgestern beim Abendessen andere Urlauber von "Heiligelinde" vorgeschwärmt hatten, starten wir nicht direkt nach Hause, sondern machen noch einen Abstecher nach "Swieta Lipka" (Heiligelinde). Sehr schön, aber leider gerade in einer großen Restaurierungsphase.
Aber ein Besuch lohnt sich trotzdem.
Auf unserem Faulenzertag haben wir beschlossen, Masuren zusammen mit der polnischen Ostseeküste einen eigenen Urlaub zu widmen. Deshalb wollen wir jetzt "direkt" Richtung Heimat und keine weiteren Sehenswürdigkeiten extra aufsuchen.
So, jetzt gehts aber wirklich nach Hause. Irgendwie können wir uns nicht trennen. Auf sehr schmalen, unebenen Hauptstraßen geht es zäh voran. Teilweise hat man Angst um seine Rückspiegel, wenn einem LKWs begegnen. Die Straßen werden nach und nach breiter, aber nicht besser. Unterwegs sind sehr viele Baustellen. Es tut sich also was und es wird wohl in Zukunft besser werden. Unsere heutige Strecke führt von Swieta Lipka - Olsztyrn ( Allenstein ) - Ostroda - Brodnica ( Strasburg ) - Torun ( Thorn ) - Bydgoszcz ( Bromberg ) über die "15" auf die "10". An der "10" direkt vor Mimikowo finden wir links eine riesige Rasenfläche, durch die einen schmale, geteerte Straße führt. Die Rasenfläche erweist sich als Großparkplatz. Am Rand liegt ein Hotel und ein Sportplatz. Ein toller Übernachtungsplatz ( N53°09.909 - E17°44.768 )( siehe grüner Pfeil ).
Die Fläche ist so groß, dass wir so weit von der Straße entfernt stehen können, dass wir den "Straßenlärm" nicht mehr hören.
Größere Kartenansicht
02.09.10 Donnerstag
Die heutige Etappe führt uns über Świnoujście (Swinemünde) nach Usedom. Vorher gehts aber noch wieder mit einer Fähre übers Wasser.
Über Kopfsteinplaster fahren wir in Świnoujście vorbei an einer extrem langen Reihe von Verkaufsbuden ( dem sog. Polenmarkt ) nach Usedom. Auf deutscher Seite befindet sich gleich links ein größerer Parkplatz, auf dem Wohnmobile scheinbar auch über Nacht stehen. Das wäre uns allerdings zu laut, da der Parkplatz direkt zwischen der Straße und einer Bahnlinie liegt. Aber schon mal gut zu wissen, dass man hier gut parken kann. Wir fahren weiter über Ahlbeck und Heringsdorf nach Bansin. Dort parken wir auf einem öffentlichen Parkplatz und gehen erstmal zum Strand und zur Promenade.
Nach einem langen Bummel über die Promenade mit kleinen "Stärkungen" suchen wir nach einem Lokal zum Essen. Uns steht der Sinn nach Pizzeria bzw. Italiener. nach längerem suchen finden wir "Da Roberto" . Leckere, sehr große Pizza zu wie wir finden kleinen Preisen und sehr nette Bedienung.
Anschließend gehts wieder zum WoMo. Und die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit beginnt. Aber schon nach kurzem Weg finden wir ( in der Seestr. ? ) ein Hinweisschild zu einem Stellplatz. Dieser liegt in einem Nebenweg links. Rechts davon ist allerdings ein kleiner Laden / Getränkekiosk. Hier gibt es auch 4 Stellplätze für je 5 € incl. Toilettenentsorgung, die der Kioskbesitzer für uns übernimmt.
03.09.10 Freitag
Nach einer sehr ruhigen Nacht fahren wir nun nochmal nach Ahlbeck auf den Parkplatz direkt vor der Grenze in der Swinemünder Chaussee. Hier lassen wir das WoMo stehen und gehen zu Fuß über die Grenze zum "Polenmarkt". Nachdem wir den ganzen Markt "abgegangen" sind und alles gekauft haben was wir kaufen wollten gehts wieder zurück zum Mobil. Und jetzt ? Jetzt gehts nach Hause. Über die B111 geht es zur A20 und dann immer Richtung Westen.
Um 16:45 Uhr sind wir dann wieder zu Hause.
Nachfolgend noch mehrer Übersichten unserer gesamten Tour
Zunächst Ventspils - Riga - ( Lettland ) - Richtung Estland
Dann ausgiebig durch Estland
Durch Lettland nach Litauen
Von Litauen durch Polen nach Mecklenburg-Vorpommern
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